„Sissi war nicht alles!“

Das bundesdeutsche Kino der 1950er-Jahre als Spiegel von Zeitgeist und Gesellschaft

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Kaum ein anderes Medium entfaltete in den Jahren des beginnenden deut-schen Wirtschaftswunders eine solche Breitenwirkung wie der Kinofilm. Die Palette spannt sich über den Heimat- und Historienfilm bis hin zu gesellschafts-bezogenen Gegenwartsfilmen, Kriegs-, Liebes- und Ehestreifen.
Gerade der deutsche Heimatfilm zeigt: Bereits fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Welt für viele schon wieder in Ordnung. Die Menschen wollten sich im Kino wieder entspannen und die unrühmliche und unangenehme Vergangenheit vergessen. So gab es biedere Familienidyllen auf der Leinwand, die zum tatsächlichen Heiratsboom in der Gesellschaft passten. Die erste Welle deutscher Militärfilme setzte 1954 ein, ein Jahr später trat die BRD der NATO bei. Autoren wie Wolfgang Staudte begannen zögerlich sich auch mit der NS-Vergangenheit und den Zeitproblemen auseinanderzusetzen. Die Masse bevorzugte bis gegen Ende der Dekade eher anspruchslosere Kost à la „Sissi“.

 
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